Chronik

In Gößnitz wird seit nunmehr 40 Jahren dem Volleyballsport nachgegangen. Die Anfänge lagen, wie in jedem anderen Sport auch, im Freizeitbereich. Zwischen 1964 und 1967 frönte eine Freizeitmannschaft samstags der Volleyballlust, bevor sie sich anschließend bei Speis und Trank trafen. Erst nach und nach kam es zur Teilnahme an verschiedenen Turnieren auf Kreisebene und der sportliche Wettkampf rückte zunehmend ins Augenmerk.

Die Geburtsstunde des aktiven Sports ist der 21.10.1967, als die erste Leitung der Sektion Volleyball in der BSG Lokomotive Gößnitz gewählt wurde. Als erster Leiter der Volleyballsektion in Gößnitz wurde Sportfreund Bernd Müller ernannt, welcher auch heute noch als Revisionskommissar im Verein aktiv ist. Neben ihm sind auch die Gründungsmitglieder Klaus Illgen (Schatzmeister) und Jürgen Illgen (Revisionskommission) nach wie vor in einer führenden Position tätig und dem Volleyballsport herzlich verbunden.

Die Gründungsmitglieder 1967

Die Gründungsmitglieder 1967

Infolge der Gründung der Sektion entwickelte sich die Mitgliederzahl rasant (Spitzenwert 75 Mitglieder) und bereits 1969 spielte die erste Herrenmannschaft in der Bezirksklasse. Schon in den Anfängen der Abteilung wurde sehr gute Jugendarbeit geleistet, und so war es nicht verwunderlich, dass die erste Jugendmannschaft bereits in der 5. Klasse das Training aufnahm.

Volkssportturnier 1967

Volkssportturnier 1967

Zu dieser Zeit bestand die Auswahlmannschaft des Kreises Schmölln fast ausschließlich aus Gößnitzer Spielern, die bei etlichen Bezirksspartakiaden um Siege kämpfte. Die höchste Spielklasse, in der die Gößnitzer Volleyballer bisher spielten, stellte die Bezirksliga (4. Liga in der ehemaligen DDR) dar, was heute mit der Thüringenliga vergleichbar wäre. Parallel war ständig eine Vertretung der Herren auf Kreisebene aktiv, was regional und überregional für buntes Volleyballtreiben sorgte.

Weltpokal 1969

Weltpokal 1969

Nicht nur spielerisch stand Gößnitz an der Spitze im Volleyballsport im Kreis, sondern auch außerhalb des Spielfeldes wurde viel Zeit in gemeinsame Aktivitäten investiert. Kontakte zu internationalen Mannschaften (Zdar / ehem. CSSR, Krakow / Polen, Mannschaften aus der ehemaligen UDSSR und Griechenland) wurden gern gepflegt. Besonders erfolgreiche und engagierte Sportfreunde wurden mit Ehrennadeln des Volleyballverbandes und des DTSB bedacht.

Punktspielmannschaft 1972

Punktspielmannschaft 1972

Der Höhepunkt im Vereinsleben war sicherlich das Wanderpokalturnier für Herrenmannschaften, das jährlich ausgetragen wurde. Hier waren Mannschaften wie SC Leipzig 2 oder Wismut Gera zu Gast, die mit hervorragenden Akteuren, darunter spätere Nationalspieler, und Trainern (z.B. Herbert Jenter, Trainer ddeerr Weltmeistermannschaft der DDR) anreisten. Das Turnier wurde insgesamt 20 mal ausgetragen und war stets gut besucht.

Ende der 80er Jahre musste infolge Personalmangels die erste Herrenmannschaft aus dem Spielbetrieb auf Bezirksebene zurückgezogen werden.

Im Jahr 1990 wurde aus dem BSG Lokomotive Gößnitz der ESV 90 Gößnitz gegründet, welchem sich auch die Volleyballer anschlossen. Zum damaligen Zeitpunkt kämpfte man auf Kreisebene um Punkte und eine gut Platzierung.

Ab 1997 geriet die aktive Jugendarbeit wieder mehr in den Fokus und so konnte innerhalb kurzer Zeit eine Jugendmannschaft gegründet werden, die fortan in der Kreisklasse schmetterte. Nach und nach nahm der Volleyballsport in Gößnitz seine Entwicklung, so dass sogar eine Damenmannschaft am aktiven Spielbetrieb beteiligt werden konnte.

Durch das große Engagement von Sportfreund Ludwig Heym und die Unterstützung der älteren Sportfreunde gelang es den hiesigen Volleyballern, sich am 28.04.2000 als gemeinnütziger Verein aus dem ESV 90 Gößnitz herauszulösen und den eigenen Weg zu gehen. Erstmals in der Geschichte des Volleyballs in Gößnitz konnten wir uns als eigenständiger Verein, als VSV Gößnitz, im Vereinsregister registrieren lassen und selbständig arbeiten. Als erster Vorsitzender wurde Sportfreund Ludwig Heym gewählt, an dessen Seite Gründungsmitglieder von 1967 unterstützend wirkten.

Durch großen Ehrgeiz und Engagement gelang es bis 2003, insgesamt 8 Mannschaften aufzubauen, von denen 4 am aktiven Spielbetrieb teilnehmen.

Im September 2003 traf den Verein ein großer und unerwarteter Verlust, als Sportfreund Heym plötzlich verstarb. Nicht nur im organisatorischen, vielmehr vor allem im menschlichen Bereich erlitt der Verein einen großen Rückschlag. Durch seinen Verdienst wurde der Volleyballsport in Gößnitz besonders unter den Jugendlichen bekannt und beliebt. Auch die Gründung des VSV Gößnitz ist in erster Linie Sportfreund Heym zu verdanken, der damit die Grundlage für eine Ausweitung des Sports geschaffen hat.

Ende des Jahres 2003 konnte im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Vorsitzender gefunden werden. Mit großer Mehrheit wurde Sportfreund Michael Heym zum neuen Vorsitzenden ernannt, die Arbeit seines Vaters fortzuführen. Trotz der Schwierigkeiten, die notwendigen personellen Umgestaltungen und die Neuorganisation der Vereinsspitze vorzunehmen, bewies der VSV Gößnitz mit seinen sportlichen und organisatorischen Leistungen gute Qualität.

Die Erinnerungen an den Gründungsvater des Vereins bleiben unvergessen, so dass sich der VSV Gößnitz entschied, im September 2004 zur Ehrung des Gründers Ludwig Heym ein Gedenkturnier zu etablieren. Seit dem ist es zur schönen Tradition geworden, dass die erste Herrenmannschaft kurz vor Saisonbeginn mit anderen regionalen und überregionalen Teams um den Gedenkpokal kämpft.

Ein weiterer erfreulicher Meilenstein, nach den etlichen Spielzeiten in der Landesklasse Ost, bedeutete 2005 der Aufstieg der ersten Herrenmannschaft des VSV Gößnitz in die Oberliga Thüringen. Mit einer souveränen Saisonleistung sicherten sie sich den Meistertitel in Ostthüringen und schlugen im Folgenden in Thüringens zweithöchster Liga auf.

2007 gab es erneut einen großen Anlass zu feiern. Der Verein beging sein rundes Jubiläum. Unter dem Motto „40 Jahre Volleyball in Gößnitz“ lud man an drei Festtagen Mitte Juni alle ehemaligen Athleten und aktive Sportfreunde zu einem „Treffen der Generationen“ ein. Der Höhepunkt dieses Jubiläums bildete das Bankett in der Gößnitzer Stadthalle. Die Ãœberraschung des Abends stellten die Auszeichnungen des Thüringer-Volleyball-Verbandes für langjährige Mitglieder und ihre fruchtbare Vereinsarbeit dar.

Einen weiteren Grund zum Feiern bot die erste Damenmannschaft, die mit einem klaren Sieg im entscheidenden Relegationsspiel den Aufstieg in die Landesklasse Ost perfekt machte.

In der Saison 2007/2008 gelang der ersten Herrenmannschaft des VSV Gößnitz, die ihre beste Saison seit Gründung des VSV spielte, der Aufstieg in die höchste Spielklasse des Bundeslandes Thüringen. Die erste Damenmannschaft schaffte am grünen Tisch den Klassenerhalt in der Landesklasse Ost.

Den historischen Erfolg der Aufstiegssaison konnte die erste Herrenmannschaft in der Saison 2008/2009 noch überbieten. Durch 16 Siege aus 22 Spielen stand am Ende der Spielzeit ein sensationeller dritter Tabellenplatz in Thüringens höchster Spielklasse zu Buche. Durch Rückzüge anderer Thüringer Mannschaften aus der Regionalliga Ost, wäre für die Männer sogar der Aufstieg in Deutschlands dritthöchste Spielklasse möglich gewesen, der allerdings nie zur Debatte stand.

Erfreulich gestaltete sich die Saison 2008/2009 auch für Damen I: Aus eigener Kraft und mit einem hervorragenden Schlußspurt mit sechs Siegen aus den letzten sechs Spielen gelang der Klassenerhalt.

Herren I: Thüringenliga 2008/2009

Herren I: Thüringenliga 2008/2009

Die stetig steigende Mitgliederzahl und die guten sportlichen Ergebnisse lassen darauf hoffen, dass der Gößnitzer Volleyballsport auch vielen Nichtaktiven bereits in wenigen Jahren ein Begriff sein wird und die Vereinsmitglieder sich über weitere sportliche Erfolge unterschiedlicher Art freuen können.

Unser Ziel wird aber bleiben, auch weiterhin ein Verein zu sein, der Jugendlichen, Freizeitsportlern genauso wie älteren, erfahrenen Spielern die Möglichkeit gibt, sich sportlich auf unterschiedlichem Niveau zu betätigen und dem Hobby „Volleyball“ nach Herzenslust nachgehen zu können.